Die Geschichte begann vor mehr als 30 Jahren in zehntausend Metern Höhe auf dem Flug Richtung libysches Meer. Da trafen der Oberpfälzer Reinhard Gampe und der Niederländer Evert van der Wal das erste Mal aufeinander. Beide mit ihren Familien auf Urlaubsreise. Das Ziel damals, eine der griechischen Inseln, bereisen beide bis heute immer wieder.
Damals eine flüchtige Bekanntschaft, ist mit den Jahren eine musikalische Zusammenarbeit entstanden, die eher untypisch ist im Musikgeschäft. Van der Wal, Vollblut-Profimusiker seit frühester Jugend – er kam in den frühen 70er mit seiner Enscheder Band First Move nach München um bis heute zu bleiben –, nahm den Lagerfeuer-Musikanten Gampe mit auf die musikalische Reise und der wiederum entwickelte sich nach und nach zu einem veritablen Songschreiber und Sänger. Richtig ernsthaft wurde es ab 2016. Ab da enstanden dann bis heute gut 50 Songs, alle produziert und größtenteils eingespielt von Evert van der Wal. Gar nicht so wenig, wenn man sich die Entstehungsgeschichte näher ansieht:
Während Van der Wal sowohl in diversen Bands und Projekten als Livemusiker, daneben aber auch als Produzent und Studiomusiker agiert, verabschiedet sich Gampe immer wieder für längere Zeit in seine Brotjobs als Grafiker oder LKW-Fahrer. Das ist zwar für den praktischen Alltag als Bandprojekt bisweilen schwierig, den Texten der Songs tut es mehr als gut. Denn das Arbeitsleben ist sehr oft der Aufhänger für so manche Songzeile. Working Songs würde man das andernorts nennen und beide Musiker machen keinen Hehl aus ihrem Faible für den American Sound. Das hört man meisten schon in den ersten Takten, noch bevor GAMPE im Sound der Oberpfalz die erste Zeile zu singen beginnt. Daraus entstand diese ganz eigene Mixtur, die man irgendwann als „Americana aus Bayern“ gebrandet hat.
Aktuell ist er noch viel als Ü-Wagen-Trucker in ganz Deutschland und Europa unterwegs. „Das rundet den Blick ab und an den Abenden in Hotelzimmern wird gleich immer einiges zu Papier gebracht. So kann man die Arbeit für den Lebensunterhalt verdammt gut mit dem Job als Songwriter verbinden“, sagt Gampe, „mal sehen, wie lange das noch geht, sonst mache ich halt nur noch Musik. Wir haben ja auch nicht mehr ewig Zeit für die große Karriere.“
Und dann verschwindet er auch schon wieder die Treppe runter ins gemeinsame DEEP WEST STUDIO, wo Drummer van der Wals „Walking Shuffle“ den nächsten Song erahnen lässt.
Aus zehntausend Metern Höhe nach unten in ein Münchener Basement-Studio muß nicht zwingend ein tiefer Fall sein.